Volle Kostenkontrolle mit Guthaben Kreditkarten

Im Kreditkartenbereich werden die angebotenen Kreditkarten unter anderem auch danach unterschieden, auf welche Art und Weise die Abrechnung erfolgt. Am häufigsten genutzt wird bislang die so genannte Charge Card. Hier findet einmal im Monat eine Kreditkartenabrechnung statt, im Rahmen derer alle mittels der Kreditkarte getätigten Verfügungen in einer Summe dem Konto des Karteninhabers belastet werden. Im günstigsten Fall kann der Karteninhaber so also über einen Kreditzeitraum von rund sieben Wochen verfügen. Ebenfalls zu den Abrechnungsarten zählen die Debit Card und die Credit Card, wobei diese Varianten in Deutschland und im europäischen Raum recht selten genutzt werden. Seit einigen Jahren ist noch eine vierte Abrechnungsvariante hinzu gekommen, nämlich die Prepaid-Kreditkarte. Diese Kreditkarte unterscheidet sich von den drei zuvor genannten Varianten dadurch, dass dem Karteninhaber keine Kreditlinie für wenige Tage oder Wochen zur Verfügung gestellt wird. Stattdessen können Verfügungen mit der Prepaid-Kreditkarte, seien es Zahlungen in Geschäften oder im Internet sowie Bargeldverfügungen, nur dann vorgenommen werden, wenn sich auf dem Kreditkartenkonto ein ausreichendes Guthaben befindet.


Die Prepaid-Kreditkarten besitzen also keine echte Kreditfunktion mehr. Aus diesem Grunde vergeben die Banken heute nahezu an jede Person auf deren Wunsch hin eine solche Kreditkarte. Selbst im Rahmen eines Guthabenkontos kann eine derartige Kreditkarte genutzt werden, da keine Kontoüberziehung verursacht werden kann, denn es kann nur über Guthaben verfügt werden. Besonders geeignet sind die Prepaid-Kreditkarten für zwei Kundengruppen, die entweder über keine ausreichende Bonität verfügen um eine „echte“ Kreditkarte mit Kreditfunktion zu erhalten, oder aber ihren finanziellen Spielraum von sich aus einschränken und Kontoüberziehungen vermeiden möchten. Daher wird eine derartige Guthaben-Kreditkarte in vielen Fällen heute an Schüler, Studenten, Auszubildende, Arbeitslose oder Hausfrauen vergeben. Selbst Kunden mit einer schlechten Schufa können ohne Probleme eine Prepaid-Kreditkarte erhalten. Immer mehr Banken werben heute sogar offensiv damit, dass Kunden eine kostenlose Kreditkarte auf Guthabenbasis erhalten können. Doch was genau ist eigentlich an dieser Kreditkarte dann kostenlos und was ist kostenpflichtig?

Wird eine Prepaid-Kreditkarte vom Emittenten als kostenlos bezeichnet, dann bedeutet das konkret, dass keine sonst übliche Jahresgebühr berechnet wird. Diese Jahresgebühr beträgt normalerweise je nach Leistungsumfang der Kreditkarte 20 bis 80 Euro. Auf diese Gebühr wird also im Rahmen einer kostenlosen (Prepaid-)Kreditkarte verzichtet. Meistens beinhaltet die kostenlose Prepaid-Kreditkarte noch eine weitere gebührenfreie Leistung, nämlich dass innerhalb der Eurozone ohne zusätzliche Gebühren mit der Kreditkarte verfügt werden kann. Hierbei handelt es sich jedoch um keine Besonderheit der Prepaid-Kreditkarte, sondern mittlerweile ist es mit nahezu jeder Kreditkarte möglich im Inland und im europäischen Ausland gebührenfrei zu zahlen. Kostenpflichtig sind bei den meisten Prepaid-Kreditkarten hingegen fast immer Zahlungen, die in Ländern außerhalb der Eurozone vorgenommen werden. Zahlt man also mit der Prepaid-Kreditkarte beispielsweise in einem Restaurant in den USA oder verfügt dort an einem Geldautomaten Bargeld, so werden in der Regel Gebühren von durchschnittlich drei Prozent bzw. zehn Euro auf Basis des verfügten Betrages berechnet.